16. Oktober 2016 | Niederbayrischer Europapreis für Toni Hinterdobler
Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, Toni Hinterdobler, ist in diesem Jahr mit dem „Niederbayerischen Europapreis“ ausgezeichnet worden. Die Verleihung des Preises fand am Samstagabend vor 300 Gästen im Kloster Metten statt. Festredner war der österreichische Bundesaußenminister Sebastian Kurz. Mit dem „Niederbayerischen Europapreis“ zeichnet Manfred Weber Menschen der Region aus, die „Europa leben“.
Mit Toni Hinterdobler könne er einen Niederbayern würdigen, der sich für die europäische Einigung ausgesprochen und darin enorme Chancen für die ostbayerischen Handwerksbetriebe gesehen habe, sagte Manfred Weber in seiner Laudatio. „Er hat den EU-Beitritt Tschechiens auf niederbayerischer Seite positiv mitgestaltet, weil er den Unternehmern Ängste genommen und Chancen aufgezeigt hat, wie sie den neuen Markt im Nachbarland nutzen können.“ Allen voran als Sprecher der Wirtschaftskammern entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs von 2000 bis 2010 habe er in Brüssel an maßgeblicher Stelle mitgewirkt, die Europäische Struktur- und Regionalförderung so zu gestalten, dass sie den Unternehmen und den ehemaligen Grenzregionen nutzen.
Bayern und Österreich seien nicht nur enge Nachbarn, sagte Sebastian Kurz in seiner Festrede, sondern auch wirtschaftliche und kulturelle Partner. „Ein Viertel der 500.000 Auslands-Österreicher lebt in Bayern.“ Deshalb sei der europäische Einigungsgedanke gerade für Österreich von enormer Bedeutung. Er lehne eine Diskussion um „mehr Europa“ oder „neue Visionen“ nach der Brexit-Entscheidung ab: „Die Vision der Gründerväter Europas von Frieden, Wohlstand, Sicherheit und Werten gilt uneingeschränkt fort.“ Die Politik müsse aber ihre Versprechungen halten, die man für die Umsetzung dieser Vision gegeben habe.
In seinen Dankesworten unterstrich Toni Hinterdobler die Bedeutung des europäischen Binnenmarktes, der noch nicht vollendet sei, aber zugleich die Grundlage für das Zusammenwachsen Europas darstelle. Dass die ostbayerische Wirtschaft im EU-Binnenmarkt so stark aufgestellt sei, liege an der engen Kooperation der Wirtschaftskammern und –organisationen, aber auch an den politischen Rahmenbedingungen, die im Zuge der EU-Erweiterungen für die Grenzregionen geschaffen wurden. „Die Vollendung des Binnenmarktes ist nach wie vor der Schlüssel zum Erfolg für Europa. Denn er ist der Schlüssel für mehr Wohlstand nd damit für Freiheit und Frieden. Dieses Ziel dürfen wir bei allen Diskussionen um die Stolpersteine in Europa nicht aus den Augen verlieren.